Peter Schmitt führte uns in der letzten Tagen der documenta fifteen durch das Erdgeschoss in der Hafenstraße 76. Das aus Berlin stammende *foundationClass*collective hat hier einen Raum geschaffen, in dem sie die Lebensräume und die wirtschaftliche Situation von Migrantinnen und Migranten in Deutschland untersucht. Kernpunkt ist die Frage nach gesellschaftlicher Ausgrenzung und nach Freiräumen. Im Mittelpunkt steht eine lebendige Skulptur: Das Unternehmen Minicar mit seinen Autos und den Fahrern wird auf einem Stadtplan sichtbar gemacht, jede Bewegung auf einem Bildschirm abgebildet.
Fadi Aljabour nutzt die engen Grenzen eines kleinen Podests für einen wilden Tanz, das Podest wird dabei zum Resonanzkörper. Anwar Al Atrash stellt den Roten Teppich auf den Kopf. Besonders beeindruckend sind die Zeichnungen von Nino Bulling auf Seide, die aus einer Graphic Novel entlehnt sind und intime Szenen zweier Menschen skizzieren, die keine eindeutigen Geschlechtsmerkmale erkennen lassen.
Zum Abschluss unseres Rundgangs gingen wir in den ersten Stock des Ausstellungsgebäudes, das einst Waren barg, die im Kasseler Hafen umgeschlagen wurden, und genossen den Ausblick aufs Hafenbecken.
In der kleinen Imbissbude vor dem Lagerhaus ließen wir den Abend bei Wein, Ahler Wurst und Graubrot ausklingen. Ein wunderbarer Abschluss unserer diesjährigen documenta-Reihe.
Allen Akteurinnen und Akteuren noch einmal herzlichen Dank!
(Elke Bockhorst)