13.07.2022

PresseclubEVENT documenta fifteen am 13. Juli 2022

Außenkunstwerk "Return to sender" von "The Nest Collective"

„Return to sender“ – die Anspielung auf das Lied einer unerwiderten Liebe, das Elvis Presley vor 60Jahren sang - wurde von The Nest Collective vermutlich absichtlich gewählt. Denn mehr als eine Million Tonnen Altkleider aus Deutschland landen jährlich in afrikanischen oder lateinamerikanischen Ländern. Und die sind dort so unerwünscht wie Elvis‘ Liebe.

Petra Wettlaufer-Pohl hat uns beim dritten Abend von mydocumenta auf die Karlswiese geführt. Die Botschaft von „Return to sender“ untermauerte sie mit beeindruckenden Zahlen. 40 Prozent der gigantischen Altkleiderberge – also immerhin über 400.000 Tonnen - sind Abfall. Diese schäbigen und kaputten Kleidungsstücke sind auch in den südlichen Ländern unverkäuflich. Sie landen auf Müllhaufen, werden ins Meer gespült (Ghana), lagern in der Wüste (Chile), verstopfen die Kanalisation (Nairobi). Die anderen, besseren Kleidungsstücke machen die dortige Textilproduktion kaputt.

Darüber will das Kunstwerk von The Nest Collective aus Nairobi die hiesigen Spender:innen aufklären – mit einem großen Gebäude, dessen Wände aus Altkleiderballen bestehen und vielen Videos, die drinnen zu sehen sind.

Petra Wettlaufer-Pohl lieferte Hintergründe über das Künstler:innenkollektiv und lud uns ein, unserer eigenes Konsumverhalten zu reflektieren. Ein nachdenklich stimmender Abend, den wir im Biergarten des Kulturzelts ausklingen liessen. (Elke Bockhorst)

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